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Du benötigst:
Softpastellkreiden
So eine Farbe!
Zeichnet oder malt man mit Softpastellkreiden? Du kannst beides damit tun, denn die Vierkantform der Kreidesticks bietet dir die Möglichkeit des linearen und flächigen Einsatzes. Die Grenzen zwischen Zeichnung und Malerei sind also fließend.
Du wirst es sofort am extrem weichen Strich spüren: Der Farbauftrag von Softpastellkreiden ist sehr spontan und die Farbe leicht verwischbar. Das liegt daran, dass die Pigmente der Softpastellkreiden nur minimal verdichtet sind und einen extrem geringen Anteil an Bindemitteln enthalten. Kein anderes Malmedium lässt sich zu derart fließenden, weichen Farbverläufen verwischen wie Softpastellkreide.
Die Softpastellkreiden von Faber-Castell erhältst du in zwei Längen: im Standard- und Miniformat.
Das richtige Papier
Papier ist nicht gleich Papier. Aber welches ist nun das Richtige für Softpastellkreiden? Optimalen Halt bieten strukturierte, grobkörnige Papiere, die dem Pigment eine gute Haftung auf der Oberfläche bieten. Weniger geeignet sind glatte Papiere. Mache es dir anfangs nicht zu schwer und nehme die im Handel erhältlichen Spezialpapiere für Pastellkreiden. Sie bieten die bestmögliche Oberfläche und geben dir die Freiheit, dich ganz auf das Zeichnen konzentrieren zu können.
Wenn du etwas vertrauter im Umgang mit den Kreiden bist, kannst du auch Aquarellpapier, Leinwand, Karton oder Holz als Untergrund ausprobieren. Achte darauf, dass der Untergrund stets säurefrei ist, um ein unschönes Vergilben deines Bildes zu vermeiden.
Linien und Flächen
Mit der Druckintensität hast du eine weitere Variable zur Handhabung der Kreide. So steuerst du mit starkem bis leichtem Druck Farbaufträge von satt bis zart.
Schraffieren
Schraffieren mit Softpastellkreiden? Zugegeben, das Schraffieren ist nicht die wichtigste Zeichentechnik für Softpastellkreiden, aber es ist ein interessantes Stilmittel und kann in Kombination mit anderen Zeichentechniken interessante Optiken erzeugen.
Probiere exakte und expressive Schraffuren mit der Kreidekante und der Spitze aus. Durch Übereinanderlegen von Schraffuren ergeben sich spontane Farbmischungen, die dich zu neuen Bildkompositionen inspirieren werden.
Verwischen + Mischen
Farbverläufe
Farbverläufe sind eine Spezialität von Softpastellkreiden. Mit keinem anderen Malmedium gelingen sie so fließend und malerisch.
Setze zunächst die Farben, die du für den Verlauf ausgewählt hast, direkt nebeneinander. Dann verwischst du nur die Übergänge, am besten mit einem Papierwischer. Mit dessen Spitze kannst du auch kleine Flächen gut verarbeiten. Eine einfache Anwendung mit spektakulärem Ergebnis!
Gut zu wissen: Ein Papierwischer besteht aus fest zusammengerolltem Papier und kann mit einem Cutter oder scharfen Messer zugeschnitten werden. Papierwischer gibt es in verschiedenen Stärken.
Aufhellen und Abdunkeln
Das Aufhellen einer Farbe funktioniert sehr gut durch Vermischen mit Weiß. Und auch hier kannst du gerne andere, helle Farbtöne ausprobieren. Je nach Farbton erhältst du Mischungen mit warmem oder kühlem Charakter.
Der Knetradierer
Er ist wirklich unverzichtbar in der Pastellmalerei: der Knetradierer! Die weiche Masse lässt sich leicht in jede beliebige Form kneten und kann so zum punktuellen oder flächigen Korrigieren eingesetzt werden. Der Knetradierer nimmt beim Abtupfen lose Pigmente auf, die durch Verkneten in der Masse gebunden werden. Mit dem Knetradierer hast du somit eine weitere Möglichkeit, Farben aufzuhellen und Bildpartien korrigierend zu bearbeiten.
Und er kann noch mehr: Entferne mit dem Knetradierer über eine Papierkante oder eine Schablone Pigmente vom Bild. So kannst du ganz gezielt helle Linien oder Flächen in deinem Bild gestalten und extravagante Effekte erzeugen, auch auf dunklem Papier.
Postiv/Negativ
Fixieren: Ja oder Nein
Auch wenn du die Farbpigmente gut auf dem Papier verrieben hast – sie liegen lose auf dem Untergrund und sind daher anfällig für ein ungewolltes Verwischen. Mit einem Fixativ kannst du eine Versiegelung deines Bildes vornehmen. Im Abstand von ca. 30 cm wird das Fixativ fein zerstäubt auf das Bild gesprüht und schützt nach der Trocknung dauerhaft die Oberfläche.
Bei der Frage, ob man ein Fixativ einsetzen soll oder nicht, gibt es kontroverse Meinungen. Die Gegner bemängeln, dass ein Fixativ die Farben dunkler und matter werden lässt. Die Befürworter nutzen das Fixativ, um das Bild zu schützen, aber auch dazu, das Bild nach Trocknung des Fixativs weiter bearbeiten zu können.
Die Zwischenfixierung
Gut zu wissen: Haarspray eignet sich nicht sehr gut zum Fixieren, da es die Pigmente verklumpt und zu einem fleckigen Erscheinungsbild führt.
Du kannst eine Vorzeichnung fixieren und dann die Softpastellzeichnung darüber setzen. So verwischt die Vorzeichnung nicht.
Effektvoll: Schablonen
Raffiniert
Zeichne mit Softpastellkreide dein Motiv. Nehme dir nun einen weichen, mit reichlich Wasser angefeuchteten Pinsel zur Hand und male über die Zeichnung hinweg. Die oberen Pigmente werden vom Pinsel erfasst und über die Zeichnung verwischt, ohne die ursprüngliche Zeichnung aufzulösen. Einfach, aber genial!
Nützliche Helfer
Das lose Pigment kannst du dann mit dem Finger aufnehmen und in eine vorhandene Zeichnung einarbeiten oder sofort auf deinem Bild verwischen. Eine ideale Technik, mit der du schnell große Flächen einfärben oder schöne Strukturen gestalten kannst.
Starke Techniken kombinieren
Die Zeichentechniken, die du nun kennengelernt hast, bieten dir viele Möglichkeiten, extravagante Pastellbilder zu gestalten. Wenn du noch mehr Variationsspielraum suchst und du Mixed Media Bilder liebst, dann probiere spannende Kombinationen mit anderen Malmitteln des Creative Studio Sortiments aus.
Verwende zum Beispiel die wasserfesten Pitt Artist Pen Tuschestifte zum Vorzeichnen. Auch das Zusammenspiel von Softpastellkreiden mit dem Goldfaber Farbstift bringt außergewöhnliche Ergebnisse.